Mittwoch, 6. November 2024
19:00 Uhr – 21:30 Uhr
Artstudio Zora Volantes,
Heinrich-Roller-Str. 16B, Mittelhaus, 4.OG, Berlin-Mitte
Der Kunstsalon im Artstudio von Zora Volantes bietet die Möglichkeit, sich eingehend mit der faszinierenden Frage zu beschäftigen, wie Künstler:innen den Übergang von der Performancekunst zur Skulptur vollziehen. Diese Verbindung zweier scheinbar gegensätzlicher Kunstformen wirft zentrale Fragen auf, die im Laufe des Abends beleuchtet werden.
Performancekunst als ein künstlerisches Genre, das auf körperliche Handlungen und die Vergänglichkeit des Augenblicks setzt. Die Künstlerin selbst wird dabei zum Kunstwerk, und die Aufführung entsteht im Moment des Geschehens. Diese Kunstform ist flüchtig, sie kann nicht exakt wiederholt werden und existiert nur in der Zeit ihrer Darbietung. Marina Abramović, eine der bedeutendsten Performancekünstlerinnen, hat die Grenzen des Körpers und der menschlichen Erfahrung in ihren Arbeiten erkundet und dabei das Verständnis von Performancekunst in der Kunstwelt grundlegend geprägt.
Im Gegensatz dazu zeichnet sich die Bildende Kunst – insbesondere die Skulptur – durch ihre Materialität und Beständigkeit aus. Skulpturen nehmen physisch Raum ein und können über lange Zeit bestehen. Während Performances meist nur in der Erinnerung oder durch Aufzeichnungen fortleben, haben Skulpturen eine bleibende Präsenz und fordern eine langfristige Auseinandersetzung ein.
Die Frage, wie eine Künstlerin, die sich zunächst auf Performances konzentriert hat, zur Schaffung von Skulpturen gelangt, steht im Zentrum des Abends. Rebecca Horn, eine Künstlerin, die ihre Karriere mit Performances begann und später als Bildhauerin weltweite Anerkennung fand, dient hier als Beispiel für diese künstlerische Transformation. Ihre Werke, oft geprägt von Körperlichkeit und mechanischen Bewegungen, verbinden die flüchtigen Ideen der Performance mit der bleibenden Präsenz von Skulpturen.
Zora Volantes, Meisterschülerin von Rebecca Horn, wird in ihrem Salon diese Entwicklung aus ihrer eigenen Perspektive erörtern. In einem Gespräch mit den Gästen wird sie Einblicke geben, wie sie selbst den Weg von der Performance zur Bildhauerei beschritten hat. Dabei wird nicht nur die Rolle der Performance in der Bildenden Kunst beleuchtet, sondern auch die Herausforderungen, die der Übergang zu dauerhaften Kunstwerken mit sich bringt.
Ein weiterer zentraler Aspekt betrifft den Verkauf von Kunst. Performances gelten oft als nicht vermarktbar, da sie flüchtige Kunstformen sind. Skulpturen hingegen bieten durch ihre Materialität eine greifbare und verkäufliche Ware. Diese Spannungen zwischen der Vergänglichkeit der Performance und der Beständigkeit der Skulptur werfen die Frage auf, wie und ob Performancekunst verkauft werden kann. Muss eine Künstlerin zwangsläufig zur Skulptur greifen, um ihre Kunst am Markt platzieren zu können, oder gibt es alternative Wege, Performances wirtschaftlich zu nutzen?
Der Kunstsalon verspricht eine tiefgehende Auseinandersetzung mit diesen Fragen und lädt dazu ein, die Schnittstellen zwischen Performance und Bildhauerei neu zu betrachten. Neben der Präsentation neuer Skulpturen von Zora Volantes erwartet die Besucher ein inspirierendes Gespräch über die Herausforderungen und Möglichkeiten dieser künstlerischen Transformation.